Die Industrie des Kunststoff-Spritzgießens hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt: Was sich zunächst auf die Fertigung von Kämmen und Knöpfen beschränkte, wurde schließlich für die Herstellung von einer großen Palette von Produkten in zahlreichen Industrien eingesetzt, darunter die Automobilindustrie, Medizin, Luft- und Raumfahrt, Konsumgüter, Spielzeug, Sanitär, Verpackung und Bau.
Das Kunststoff-Spritzgießen, oder Spritzgussverfahren, verwendet die thermoplastischen Eigenschaften verschiedener Materialien, um einen erweichten Kunststoff in eine Form zu gießen und einen Abdruck von diesem herzustellen. Diese Technik gewährleistet eine optimale Qualität für die Fertigung Ihrer großen Serien.
Geschichte des Spritzgusses
Der US-amerikanische Erfinder John Wesley Hyatt patentierte 1872 die erste Spritzgussmaschine. Diese Maschine war relativ schlicht im Vergleich zu den Maschinen, die heute zum Einsatz kommen: Sie funktionierte wie eine große Injektionsnadel, die eine Druckkolbenspitze verwendet, um Kunststoff durch einen beheizten Zylinder in eine Form zu gießen. Zur Zeit Hyatts wurden damit hauptsächlich Halsketten, Knöpfe und Kämme gefertigt.
Im Jahre 1919 entwickelt Arthur Eichengrün die erste moderne Spritzgussmaschine. Einige Jahre später, in 1926, patentierten Eckert und Ziegler die erste Spritzgießmaschine mit kommerziellen Eigenschaften. In den 1930er-Jahren kamen die ersten Spritzgießmaschinen auch nach Frankreich. Dies makiert zugleich den Beginn der Haushaltsgegenstände und Spielzeuge aus Kunststoff auf dem Verbrauchermarkt.
Dank einer großen Nachfrage nach kostengünstigen und seriell gefertigten Produkten konnte sich die Industrie in den 1940er-Jahren rasch entwickelt. Im Jahre 1946 baute der US-amerikanische Erfinder James Watson Hendry die erste Schnecken-Spritzgussmaschine. Sie erlaubte eine viel bessere Kontrolle der Spritzgeschwindigkeit und der Qualität der Produkte. Mit dieser Maschine konnte wiederaufbereiteter oder gefärbter Kunststoff vor dem Spritzguss mit dem Rohstoff verbunden werden. Heute werden in den meisten Fällen Schnecken-Spritzgießmaschinen verwendet.
Definition des Spritzgießens
Beim Kunststoff-Spritzguss wird thermoplastisches Material in Form von Granulaten durch Hitze erweicht. Das erweichte Material wird durchgeknetet und in eine Schnecke eingespritzt. Durch die Rotation der Schnecke und den beigefügten Druck wird das Material einer Spritzgussform zugeführt. Das Material nimmt dann die Form der Spritzgussform an. Nach dem Abkühlen erhärtet das Objekt und kann aus der Form entfernt werden. Die Gussform kann dann für einen anderen Spritzguss verwendet werden.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass dank der Wiederverwendung der Form eine Produktion von vielen qualitativ hochwertigen identischen Objekten aus den „richtigen Materialien“ ermöglicht wird. Deshalb eignet sich diese Methode besonders gut zur Fertigung von sehr großen Serien. Ein anderer Vorteil besteht darin, dass die so gefertigten Teile sehr wenig oder gar keine weitere Bearbeitung benötigen.
Diese Methode hat allerdings ihren Preis, da sie die Konzeption einer Stahl- oder Aluminiumform erfordert, um die Duplikation vieler Serienteile durchzuführen. Deshalb wird sie für die Fertigung von Kleinserien nicht empfohlen. Eine Silikondublierung wird in einem solchen Fall bevorzugt (siehe Vakumguss).
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